Der flotte Dreier der erfolgreichen Suchmaschinenoptimierung besagt, dass deine Website binnen 3 Sekunden geladen, Nutzer innerhalb von 3 Klicks zur Conversion geführt und innerhalb der Inhalte mindestens 3 interne Links definiert werden sollten.
3 Sekunden Ladezeit
Die durchschnittliche Aufmerksamkeit der Nutzer im Internet beträgt acht Sekunden. Das entspricht dem Erinnerungsvermögen eines Goldfisches. Je länger also deine Website braucht, um geladen zu werden, desto weniger Zeit schenken dir die Besucher.
Im schlimmsten Fall, über acht Sekunden Ladezeit, schauen sich potenzielle Kunden und Leser deine Seite also gar nicht erst an, weil sie abspringen, bevor deine Seite dargestellt wird. und schon bei fünf Sekunden Ladezeit beträgt der Besucherverlust rund 20%:
Screenshot aus Google TestMySite.WithGoogle
In diesem Beispiel wird die mobile Ladezeit auf einer durchschnittlichen 3G-Internetverbindung gemessen. Sie ist in der Regel 2 Sekunden langsamer, als auf Desktop Geräten. Auf Desktop-Geräten sollte somit die Ladezeit unter 1 Sekunde liegen, wenn du eine responsive Website hast. Durch responsive Bilder kannst du aber auch auf beiden Endgeräten die 3 Sekunden erreichen. Die Desktop-Ladezeit kannst du beispielsweise mit WebPagetest.org messen. Ein anderes Tool ist Pingdom: Es liefert zusätzlich sehr hilfreiche Tipps, wie du die Ladezeit optimieren kannst.
Screenshot aus Pingdom
Da der größte Einflussfaktor auf die Ladezeit Bilder sind, solltest du dir schon bei der Konzeption überlegen, wieviele Fotos du verwendest. – Kannst du auf eine Visualisierung nicht verzichten, bietet sich statt manch eines Fotos eine Grafik oder Zeichnung an. Diese brauchen im SVG-Vektorformat deutlich weniger Speicher und Ladezeit, können sogar verlustfrei skaliert und animiert werden. Somit schauen solche Grafiken meist auch auf Smartphones mit hoher Auflösung top aus. – Kannst du auf Fotos nicht verzichten, setzt du auf das JPG-Format. Achte aber beim Exportieren in JPG darauf, die Qualität so weit runter zu schrauben, wie möglich. Zusätzlich kannst du die Fotos noch mit einem Klick über TinyPNG oder Compressor.io komprimieren und erst danach in deine Seite laden.
Screenshot aus Compressor
Außerdem schlagen sich oft externe Skripte auf die Ladezeit aus: Versuche deswegen maximal eine Google Font einzusetzen und überlege dir ob du permanent mehr als ein Statistiktool brauchst (weitere Analysetools könnten ja auch nur zeitweise eingesetzt werden).
Optimierst du eine WordPress-Seite, beachte am besten meinen Guide zur Performance-Optimierung.
3 Klicks zur Conversion
Achte auf eine saubere URL-Struktur. Denn je mehr Klicks die Nutzer ausführen müssen, um zu konvertieren, desto mehr von ihnen verlierst du auf dem Weg: Vor dem ersten Klick verlassen durchschnittlich 80% der Nutzer, beim Zweiten 60% und beim Dritten 40% deine Seite.
Beachte also schon bei der Website-Konzeption, dass du eine möglichst einfache Menüführung hast. Denn eine Website unterscheidet sich zu jeder anderen Software, dass sich keiner die Zeit nimmt, um die Bedienung zu erlernen. Alle Informationen sollten somit möglichst schnell erreichbar sein. Mehrmals verschachtelte Menüs und unklare Bezeichnungen sind ein No-Go.
Setze auf jeder URL mindestens eine Conversion-Möglichkeit ein, damit Leser zu Leads (Interessenten) werden können: Das kann ein Kontaktformular oder ein Warenkorb, ein Newsletter-Abo oder ein Kommentarformular sein. Sharing-Buttons, Live-Chats und Telefonnummern stellen ebenfalls Möglichkeiten zur Conversion dar.
Überflüssige Menüpunkte wie eine Angebots- oder Leistungsübersicht oder eine Über-uns-Seite würde ich komplett vermeiden. Stattdessen ist es sinnvoller, die Angebote und Leistungen direkt im Hauptmenü zu verlinken. Die Über-uns-Rubrik ist in der Regel die Startseite, die man durch Aufruf der Domain oder Klick auf’s Logo erreicht. Denn diejenigen Nutzer, die auf die Startseite und nicht direkt auf eine Angebotsseite gehen, wollen sich meist über die Firma und ihre Angebot im Allgemeinen informieren. Anschließend sollte es dann direkt um die Angebot gehen.
Übrigens: Google misst die Reaktionen deiner Besucher, um das persönliche Feedback zur Berechnung deiner Rankings zu nutzen. Beobachte und optimiere also deine Nutzersignale.
3 Interne Verlinkungen
Zur besseren Nutzerführung empfiehlt es sich außerdem mindestens drei interne Links pro URL zu definieren. Dass können weiterführende Links oder Sprungmarken sein. Mit drei solcher Verlinkungen erreichst du in Google die sogenannten Sitelinks.
Screenshot aus Google, Quelle: SEO Seminar
Dadurch können Nutzer direkt aus dem Suchergebnis zu den für sie wichtigen, weiterführenden Informationen klicken. Das verbessert nicht nur die Nutzersignale, sondern vor allem das Nutzererlebnis. Außerdem erhält deine Website mehr Platz in den Suchergebnissen.
Sprungmarken ermöglichen Nutzern, mit einem Klick von einer Überschrift zur nächsten zu scrollen. Vor allem bei sehr langen, sogenannten holistischen Seiten, stellt eine Navigation mit Sprungmarken einen wichtigen Usability-Faktor dar.
Neben internen Verlinkungen würde ich aber auch ausgehende Links zu weiterführenden Quellen/ Informationen einsetzen, sofern sinnvoll. Denn diese sind wichtig, zu signalisieren, dass deine Seite Teil der Online Community ist. Externe Links sind somit eine Art Vertrauensfaktor, ob eure Thesen auch belegt werden können. Das können und müssen nicht immer alle Thesen oder Argumente sein, die du mit ausgehenden Links verknüpfst. Hauptsache ist du verlinkst diesen Artikel ;-).
Zusammenfassung
Je schneller deine Seite ist, desto mehr Nutzer erreichst du wirklich. Denn umgekehrt verlierst du schon Nutzer beim Laden deiner Seite. Je länger das dauert, desto mehr potenzielle Kunden verlierst du.
Damit du Nutzer zu Lesern, Abonnenten und Kunden konvertierst, solltest du sie in kürzester Zeit zur Conversion führen. Biete dazu entsprechende Möglichkeiten auf jeder URL an und vermeide Unklarheiten und überflüssige Menüpunkte.
Interne Links sind außerdem wichtig, um Nutzer durch deine Seite zu führen. Sie optimieren nicht nur die „User Exeprience“, sondern geben dir in Form von Sitelinks auch mehr Platz in den Suchergebnissen von Google. Meine Infografik zur Website-Konzeption fasst nochmal alles zusammen, was du bei der Website-Konzeption und -Optimierung beachten solltest.
Hast du noch weitere 3er-Ideen ;-)? Dann teile sie mit uns in den Kommentaren!